Hallo.
Ich habe beispielsweise erst eine Ausbildung gemacht (man lernt etwas, was man später noch gebrauchen kann, Durchhaltevermögen: weil es genügend gibt, die nach der Probezeit oder schon vorher das Handtuch schmeißen, Teamwork: ohne geht es in keinem Beruf, Fingerspitzengefühl: im Umgang mit Menschen (Kollegen, Vorgesetzte und Kundschaft), Eloquenz: immer hilfreich) und
anschließend ein Studium drangehängt (hier kam mir meine Ausbildung zu gute: Ich konnte weiter in meiner Berufsgruppe arbeiten und in den Praktika immer wieder auf meine Erfahrungen zurückgreifen sowie im Umgang mit "Nicht-Akademikern" auch weiterhin auf dem Boden bleiben (wenn man nur mit Akademikern zu tun hat, hebt man im ungünstigsten Fall irgendwann ab)).
In meinem Beruf kann ich auch immer noch von meiner Ausbildung profitieren, in dem ich mein Gegenüber gut verstehen kann.
Ein weiterer Pluspunkt für eine Ausbilung ist: du bekommst Geld und lernst auch gleich etwas, wenn dir nämlich das Studium nicht passt und du nicht mehr studieren willst hast du was in der Tasche. Viele Studenten, die ihr Studium schmeißen, haben nicht viel mehr als ihr Abitur und ein abgebrochenes Studium.
Überigens: in jedem Beruf egal ob Duale Ausbildung oder Studium gibt es Vor- und Nachteile.
Du kannst einen deiner "Wunschberufe" ergreifen und es kann sein, dass es dir trotz der Nachteile gefällt (Kenne da sehr viele Leute, die es so gemacht haben.). Wenn du die Ausbildung hast (Mit bestehen der Abschlussprüfung), kannst du da nach immer noch etwas anderes machen (wärst nicht der erste) und die Erfahrungen aus deiner "ersten" Ausbildung kannst du auch dort in gewisser Weise mit einbringen.
Ich interessiere mich grundsätzlich für kreative Berufe wie Mediengestalter, aber da stört mich zum Beispiel, dass man im Team arbeitet und sich nach Kundenwünschen richten muss.
Wenn du sehr gute Vorschläge bringst, die den Kunden überzeugen, werden deine Vorschläge auch genommen. Ansonsten gilt logischer Weise: Der Kunde ist König. Gute Leute hören den Kunden zu und erfahren so alles, was sie wissen müssen. Ist der Kunde zufrieden, wird er auch immer wieder kommen und evtl. auch mal Vorschläge von den Leuten annehmen, wenn sie denn passen, das ist überall eine Voraussetzung.
Klar: eine Lehre (Ausbildung) ist nicht einfach, aber: früher war eine Ausbildung noch härter. Lehrjahre sind keine Herrenjahre: passt auch heute noch, allerdings in anderen Verhältnissen wie noch vor dreißzig, vierzig oder fünfzig Jahren. Durchhalten und man zeigt, dass ein Studium problemlos machbar ist.
Tipp: Wenn du immer noch keine Idee hast, was du machen willst: Mach Praktika, nach Möglichkeit idealerweise selbst organisiert!
Praktika haben mehrere Vorteile:
1. du lernst einen Beruf kennen und
2. kannst nach dem Praktikum sagen, ob er was für dich ist.
3. Wirst du vom Betrieb kennen gelernt und
4. hast so evtl. schon mal ein Bein in der Tür, wenn der Betrieb Interesse an dir hat.
Wenn du deine Pflichtschulzeit noch nicht voll hast, kommst du in die entsprechenden Klassen in der Berufsschule.
Noch ein "Hinweis": Meine Mutter hat mich zum Durchhalten animiert: "Du kannst nach der Ausbildung immer noch etwas anderes machen, aber diese Ausbildung machst du erstmal zu Ende. Was du hast, kann dir keiner mehr nehmen."
Und eine ehrliche Meinung, der ich ausdrücklich zustimme:
Kolumne: Wir brauchen mehr ehrliche Berufsberater
Die letztendliche Entscheidung, was du machst liegt bei dir: Dein Leben entfaltet sich entsprechend deines Mutes. (Auch Hindernisse annehmen, überschreiten und die gewonnene Erfahrung nutzen, gehörten dazu.)