Beiträge von Silberpfeil

    Die Klassen sind bei entsprechender Raumsituation und genügend Lehrern schnell da,

    Das sehe ich aber ganz anders. Lehrer können überhaupt nicht schnell von jetzt auf gleich eingestellt werden, vorausgesetzt natürlich, dass der Begriff Lehrer für jemanden gilt, der das studiert hat und nicht damit jemand gemeint ist, der nur vor der Klasse steht. Es braucht ca. 7 Jahre bis zum Lehramt. Vor der Flüchtlingswelle waren Nachfrage und Angebot aufeinander eingepegelt. Warum gehen wohl die Bundesländer sogar im deutschsprachigen Raum "shoppen"? Die jetzige (kurzfristige) Nachfrage übersteigt das Angebot. Lehrer schüttelst du nicht eben so mal von den Bäumen.

    Papier macht aber keinen Unterricht, den machen Lehrer und Klassen. Und neue Lehrer und Klassen einzuführen geht halt um einiges langsamer, als Papier durch den Drucker zu jagen und Bildungsplan drüberzuschreiben.

    Wer eine andere Meinung, Kleidung oder Einstellung als die Mehrheit hat, ist lediglich in der Minderheit aber nicht zwangsläufig allein, auch nicht in der Grundschule. Zur sozialen Isolation gehören schon noch ein paar Dinge mehr dazu.


    Sekten hat es immer und überall gegeben. Das ist gerade mein Punkt.


    Das bedeutet für mich und jeden anderen die Freiheit so viel Stoff über meine Kopf zu hängen, wie ich will, solange ich mich nicht auf einer Demonstration befinde.

    Aber das Befolgen des Hidschab usw. ist eine Demonstration. Wie ich dargelegt habe, in den Bereichen des Islam sogar erzwungenermaßen, direkt oder indirekt sei dahingestellt. Müssen bei uns hier wirklich keine "Uniformen" oder "Pionierhalstücher" mehr getragen werden?

    Wie schon gesagt. Dieses Problem haben Aussteiger aller Gesellschaften mit klaren Ideologien.

    Nö, dieses Problem haben nur Aussteiger "aller Gesellschaften mit klaren Ideologien", wenn sie sich mit ihrem Ausstieg sozial isolieren, sprich allein da stehen.


    Das ist übrigens einer der perfiden Gründe für islamische Parallelgesellschaften selbst hier in Deutschland. Kontrolle nach innen. Eine Muslima kann auch hier vor einer arrangierten Zwangsheirat nur dann flüchten, wenn sie deutsch spricht, wenn sie sich in der deutschen Gesellschaft bewegen kann, wenn sie weiß, wo sie außerhalb ihres Familienclans Hilfe bekommen kann usw. Ein Schelm, wer sich wundert, warum solche Frauen nicht unbedingt dazu ermutigt werden, sich diese Fähigkeiten zu erarbeiten.


    [...]Fast jede Ideologie die wir kennen durchlebte solche Phasen und diese können jederzeit wieder entstehen.

    Definiere mal das "fast" genauer. Steht die hl. Inquisition wieder in den Startlöchern?


    Das ist aber unabhängig davon ob jemand ein Pionierhalstuch trägt, ein Käppi, rosa Schnürsenkel oder ein Kopftuch. Alles kann zum Symbol einer Ideologie werden. Die Grundzüge von einer Ideologie müssen nicht schlecht sein.

    Müssen nicht, können schon. Wo du das Pionierhalstuch, die weißen Schnürsenkel in den Springerstiefeln oder sonstige Symbole trägst, spielt sehr wohl eine Rolle. Nämlich dann, wenn sie mit der regional vorherrschenden Ideologie in Konflikt geraten. Je dominierender die Ideologie, desto stärker der Affront. In der DDR wäre das Pionierhalstuch z.B. dann aufgefallen, wenn du es nicht getragen hättest. Das gilt für Springerstiefel und Kopftücher entsprechend.

    Haargenau mein Punkt: Es steckt doch schon im Wort drin: Der Islam hat seine Reformation noch vor sich. ^^


    Außerdem gehts doch nicht darum, wozu ein Mensch erzogen wurde. Es geht darum, wie eine Religion mit dem Thema freie Religionsausübung umgeht. Der Islam kennt keine Religionsfreiheit. Der kennt nur die Einbahnstraße: Zum Islam konvertieren darfst du als Ungläubiger jederzeit. Geht ganz einfach, sogar ohne Requisiten wie z.B. Wasser.


    Aber wehe, du bist Muslim, hast aber keine Lust mehr auf den Kram oder willst schlicht woanders hin. Ganz übel. Im Umgang mit vom Glauben Abgefallenen kennt der Koran kein Halten. Besser ungläubig sein und ungläubig sterben, als "das Licht" gesehen und sich dann willentlich dagegen entschieden zu haben. Da reicht der Begriff Hochverrat nicht mehr aus, weil den begeht man ja nur gegen weltliche Herrscher und nicht gegen Allah.


    Und jetzt meinst du, das sei zwanglos?

    Solange die Person es freiwillig trägt und den Glauben nicht aufgezwungen bekommt,[...]

    Jup, nur: nicht vorhandenen Religionszwang kann man gerade im Zusammenhang mit dem Islam diskutieren. Ich sagte ja schon: vorreformatorisch.

    Ich denke du meinst nicht die großen Religionen, in dem Sinne, was ich unter Religion verstehe, nämlich die persönlichen und individuellen Glaubensvorstellungen, die sich evtl. einem verbreiteten Konzept zuordnen lassen.


    Ich spreche über die Eigenschaften von Religionen, nicht über die Meinungen von Gläubigen.


    Was du privat glaubst interessiert nicht. Wie du öffentlich handelst, das ist relevant. Wenn jemand hier (im so "unmoralischen" verdorbenen Westen) Toleranz oder gar Respekt einfordert für die Interpretation seines Glaubens, während dieselbe Interpretation Toleranz und Respekt ächtet, sogar auf mittelalterliche Art unterdrückt, wenn sie selbst an der Macht ist, kann ich das nicht unterstützen.

    Macht der Lehrer einen Fehler in der Rechtschreibung oder der Grammatik und bemerkt es nicht, wird sich die Klasse den Fehler mit notieren, wenn der Lehrer nicht drauf hin gewiesen wird.


    Weswegen es auch wichtig ist, auf Fehler hinzuweisen. Mein Punkt ist ein anderer: da ist kein Fehler an der Tafel. Die Mehrzahl der Kongruenzsätze hat Voraussetzungen. Seit wann haben die Satznamen den Anspruch, diese Voraussetzungen bereits in ihrer Abkürzung zu Markte zu tragen? Wie viele Informationen sollen in die drei Buchstaben eigentlich noch rein interpretiert werden?

    du scheinst in deinen Ansichten sehr festgelegt. Wenn nun ein Christ ein Kopftuch trägt, weil er der Überzeugung ist, dass das seinen Glauben stärkt, oder weil er einfach nur leicht am Kopf friert, ist das dann auch provokativ? Wie stellst du fest ob der Mensch unter dem Kopftuch deinem Klischee entspricht, also "vorreformatorisch" ist?


    Inwiefern spielt es eine Rolle, was ich über das Kopftuch von irgendjemandem sonst denke? Ich spreche über die Eigenschaften von Religionen, nicht über die Meinungen von Gläubigen (über deren gefühlte Kopftemperatur erst recht nicht :D ).


    Die großen Religonen haben alle ihre eigenen Mechanismen zur Selbsterhaltung. Deswegen sind sie ja unter anderem so groß geworden. Diese Mechanismen wirken immer in zwei Richtungen: Erstens nach außen durch Hinzugewinnung neuer Gläubiger. Das nennt man dann Mission. Und zweitens nach innen, in der Kontrolle der eigenen Gemeinschaft, nicht vom offiziellen Glaubensweg abzufallen und damit "Irrlehren" nachzulaufen. Diese Kontrolle kann man mit zwei Verfahren erreichen. Einmal indem man einen Offiziellen damit beauftragt "über seine Schäfchen zu wachen". Das sind dann die Priester, Imame oder Rabbis, bis hin zur Religionspolizei im Iran oder Saudi-Arabien. Und dann damit, dass man Rituale einführt, die es einfach machen, dass sich die Gläubigen selbst kontrollieren. Der Kirchgang oder Moscheebesuch mit festem Platz möglichst vorne, wo einen jeder sehen kann und man als Gemeindevorbild posiert. Wer sich stattdessen hinten reindrückt, will wohl in Vergessenheit geraten, ist unzuverlässig und so weiter.


    Diese gegenseitig übergriffigen Kontrollmechanismen funktionieren aber nur dann reibungslos, wenn eine homogene Glaubensgemeinschaft vorhanden ist die die gleichen Werte und Rituale teilt. Wenn das nicht der Fall ist, bleibt nur die verstärkte Abgrenzung der Gemeinschaft nach außen (aka. "Parallelgesellschaften", "Scharia-Polizei" usw.) oder aber letzten Endes die Aufgabe der Kontrolle nach innen. Letzteres erfahren gerade die Kirchen in Deutschland sehr deutlich mit dem anhaltenden Rückgang ihrer Anhängerzahlen.


    Im Gegensatz zum Islam hat aber die katholische Kirche (und ihre größeren Ableger) die Erfahrung schon hinter sich, dass man Glauben auf Dauer nicht mit Gewalt erzwingen kann. Die katholische Religionspolizei, damals schlicht Inquisition genannt, bringt heute keine Leute mehr um. Den Kampf hat sie gegen Luther, Calvin usw. nach längeren Versuchen dann doch verloren gegeben. Diese Eigenart findest du in den zwei großen islamischen Glaubensrichtungen dagegen noch häufig und das nenne ich vorreformatorisch. Jehova! Jehova! :D

    Du kannst es drehen und wenden, wie du willst, du machst dich einfach lächerlich, wenn du deinen Lehrer äußerst wichtig darauf hinweist, dass er an der Tafel einen i-Punkt vergessen hat. Oder ein s klein geschrieben hat. Die Kaliber wären in etwa vergleichbar.


    Es ist ja nicht so, dass das an dem Tafelbild da irgendeine Rolle spielt. s und w sind keine wohldefinierten mathematischen Variablen, es sind schlicht sprachliche Abkürzungen, die verwendet werden um sich über die Kongruenzsätze eindeutig zu unterhalten. Das das eine S groß geschrieben werden kann ist eine Eselsbrücke, die nicht jeder braucht oder betonen muss.

    Der Natur ist der Mensch oder irgendeine Form von Leben vollkommen egal. Nur weil der Mensch Nachhaltigkeit seit neuestem für eine gute Idee hält, kümmert sich die Natur einen feuchten Dreck um Erderwärmung. Wir haben nur die Erde. Was wir draus machen kümmert höchstens uns.

    Du empfindest es als provokant, dass Menschen ihre Religion öffentlich stellen, oder sogar provokant, dass diese mit einem Kopftuch dargestellt wird? Nicht dass bei mir jemand Kopftuch trägt, aber das Einzig was provokant ist, sind solche Verbietungen und Aussagen. [..]


    Meine Frage gilt vollkommen unabhängig von Kopftuch oder irgendwelchen anderen religiösen oder weltanschaulichen Glaubensüberzeugungen und ihren sichtbaren Ausprägungen. Das verstehst du falsch: sie bezieht sich stattdessen auf den Respekt, den du für Religion eingefordert hast. Religionen fordern von ihren Gläubigen teilweise ziemlich weitreichende Verhaltensregeln, die auch ihre Mitmenschen betreffen und zu tragen haben, was meist daran liegt, dass Religion von einer religiösen Gemeinschaft der Gläubigen, aber nicht vom religiösen Einzelnen ausgeht. Wenn sie vorreformatorisch sind, nehmen sie sogar ausdrücklich noch die Alleingültigkeit für sich in Anspruch und verfolgen Andersgläubige.


    Nun haben wir hier aber eine Multikulti-Gesellschaft und keine religiöse Monokultur mehr. Wir sind hier nicht im Iran, oder Israel oder bei den Amish im amerikanischen bible belt. Was willst du dann anpassen? Die Religionenen an die hiesige weltliche Gesellschaft, oder die Gesellschaft an (eine) Religion ?

    Hat Religion "Narrenfreiheit", grundsätzlich Vorrang gegenüber z.B. gesellschaftlichen Umgangsformen? Muss Religion immer respektiert werden, egal was sie von ihren Gläubigen an Verhaltenweisen fordert?


    Wenn Religion die Privatsache jedes Einzelnen sein soll, warum bleibt sie nicht dort, warum wird sie von vielen in die Öffentlichkeit getragen (teils in sehr provokanter Form)?

    Das Beispiel in dem Link ist oberpeinlich. Wenn das die Art "Fehlleistung" ist, ab der man Lehrer melden soll, macht man sich als Schüler leicht selbst lächerlich. Falscher Konkruenzsatz, lol. Genausogut könnte man monieren, dass es nicht SsS heißt (gibt ja auch kein Dreieck, wenn die Außenseiten zu kurz sind) oder wSw (die Winkelsumme nicht >= 180°) usw. Korinthenkackerei.

    Als Trennzeichen hab ich nirgendswo was anderes als Komma gesehen. Ich hatte auch nie ein Problem damit, da mit Dezimalbrüchen so gut wie nicht gerechnet wird und zusammengesetzte Brüche ohne Komma auskommen.