Polengedicht analyse

  • Das Gedicht muss ich analysieren, aber ich komme nicht voran, kann mir vielleicht jemand helfen? Dankeschön im Voraus :)



    Brüder laßt uns gehn mitsammen

    In des Frühlings Blumenhain,

    Lasset unsre Herzen flammen

    Hier im innigsten Verein.

    Lieber Mai, holder Mai! –

    Winters Herrschaft ist vorbei! –


    Einst in solchen Maientagen

    Ward ein Kleinod uns geschenkt,

    Muß das Herz nicht feurig schlagen

    Wenn es jener Zeit gedenkt?

    Gott verleih! Gott verleih!

    Daß erblüh` ein solcher Mai.


    Ach es haben Feindes Mächte

    Dieses Kleinod uns geraubt,

    Von dem teuersten der Rechte

    Kaum zu sprechen uns erlaubt.

    Trüber Mai, trüber Mai! –

    Wenn ein Volk nicht froh, nicht frei.


    Von dem Joche des Tyrannen

    Suchten wir uns zu befreien,

    Manche Schlachten wir gewannen

    Glaubten schon daß frei wir seyen.

    Sangen frei, komm herbei

    Du ersehnter Freiheits-Mai.


    Doch wir mußten unterliegen

    Feindes-Übermacht und Ränken,

    Möge Gott, der uns zu siegen

    Nicht vergönnt, den Tod uns schenken.

    Trüber Mai, trüber Mai! –

    Wenn ein Volk in Sclaverei! –


    Eine Hoffnung knüpft ans Leben

    Uns verbannte Polen wieder,

    Unsre Freiheit zu erstreben

    Werden helfen deutsche Brüder!

    Gott verleih, daß es sey!

    Dankfest dann dem neuen Mai!

  • Hallo.


    Wenn du die übliche Analyse, wie du sie im Deutschunterricht bereitsgemacht hast, durch geführt hast, kannst du dich nun mit dem historischen Kontext des Gedichtes auseinandersetzen.

    Für eine Gedichtanalyse einfach wie folgt vorgehen:

    https://www.prüfung-ratgeber.de/2011/12/eine-gedichtanalyse-schreiben-aufbau-gliederung-und-beispiele/ (Vorgehensweise findest du im Link gut erklärt.)


    Nach der Analyse:

    Das Gedicht bezieht sich auf die wechselvolle polnische Geschichte. Da ich weder den Zeitraum noch den Autor habe, könnte es sich um ein Gedicht aus den 1990er Jahren handeln oder von einem aktuellerem Datum, wobei es auch deutlich älter (Zeitraum nach 1945) sein könnte. Festmachen lässt sich das insbesondere ab der dritten Strophe. Auch von der rechtlichen Situation, die im Zeitraum von 1939-1945 und anschließend zwischen 1945-1989/90 herrschte ist die Rede in der dritten Strophe. Auch das Aufbegehren wird "besungen", siehe Strophe 4. Ob hier an den Aufstand im Warschauer Ghetto 19.04. bis 16.05.1943 oder der Widerstandskampf, besser passt der Begriff "Partisanenkampf", gegen die Nazis zwischen 1942 und 1944 oder sogar beides kann nicht gesagt werden.

    Ein besonderes Augenmerk solltest du auch auf die letzte Strophe werfen, denn vor dem aktuellen Hintergrund, dass sich die Polnische Regierung jegliche Einmischung von Aussen verbittet, ist diese Strophe sehr interessant. Hier besteht die Möglichkeit, dass es sich um einen Hinweis auf den Widerstand der Deutschen gegen das NS-Regime handelt.

    Du kannst dieses Gedicht womöglich auch auf die aktuellen Entwicklungen ziehen, ob es wirklich so ist, kann ich dir nicht sagen.


    Ich habe dir jetzt nicht alle Strophen auseinander geklöppelt. Nur das, was mir auf den ersten Blick aufgefallen ist.


    Viel Erfolg beim weiter machen, wenn du noch mehr fragen hast.

    Stelle sie ruhig.


    LG

    Jade

  • Oh tut mir leid, das hatte ich vergessen zu ergänzen, das Gedicht stammt aus dem Jahr 1831 also während dem Novemberaufstand der Polen. Ungefähr einordnen kann ich das Gedicht auch, nur fehlen mir eben die Anreize für die richtige Analyse im Bezug auf die Geschichte damals. Zum Beispiel der Teil: „Winters Herrschaft ist vorbei!“ Denn die Polen haben ja eigentlich nicht gewonnen und die Herrschaft lag ja immernoch bei den Großmächten. Oder ist das Wunschdenken des Dichters?

  • Oh tut mir leid, das hatte ich vergessen zu ergänzen, das Gedicht stammt aus dem Jahr 1831 also während dem Novemberaufstand der Polen. Ungefähr einordnen kann ich das Gedicht auch, nur fehlen mir eben die Anreize für die richtige Analyse im Bezug auf die Geschichte damals. Zum Beispiel der Teil: „Winters Herrschaft ist vorbei!“ Denn die Polen haben ja eigentlich nicht gewonnen und die Herrschaft lag ja immernoch bei den Großmächten. Oder ist das Wunschdenken des Dichters?

    In diesem Fall kannst du das Wunschdenken des Dichters nehmen. Allerdings verwende lieber den Begriff "Traum" statt "Wunschdenken", denn die Polen haben zu der Zeit tatsächlich von der Eigenstaatlichkeit geträumt.

    Hist. Hilfe evtl.

    Das 19. Jahrhundert | bpb; hier einfach mal rein schauen. Mein Hinweis für deine Analyse: Achte auf die Begriffe "Biedermeyer" und "Vormärz".

    Geschichte: Das 18. und 19. Jahrhundert | wissen.de; evtl. hilft dir dieser Link auch etwas weiter!


    LG

    Jade

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