Beiträge von Der_Anfang

    Hallo,

    ich muss ein Text analysieren aber ich verstehe diese Frage nicht "Welche Grundlagen einer erfolgreichen Gesprächsführung hat Frau Lustig nicht beachtet?" Kann mir jemand ein Beispiel zu der Frage bitte geben damit ich dies nachvollziehen kann?

    Text der Aufgabe:

    Sandra Lustig, 20 Jahre jung und im 1.


    Ausbildungsjahr als Bürokauffrau bei der Firma Klotzmann GmbH, geht das Gespräch mit ihrem Personalchef - Herrn Maurer - nicht mehr aus dem Kopf. Den ganzen Vormittag über hat sie Frau Nickel - 55 Jahre alt, ledig und Abteilungsleiterin mit langjähriger Erfahrung im Bereich Kundenbetreuung - mit argwöhnischen Blicken bedacht und sich nur schwer auf ihre Arbeit konzentrieren können. Als sie auf dem Rückweg von der Kaffeepause Frau Nickel alleine eine Zigarette rauchen sieht, geht sie auf diese zu, verschränkt ihre Arme vor der Brust und spricht diese an.

    Frau Lustig: „Frau Nickel, was fällt Ihnen ein, sich hinter meinem Rücken bei Herrn Maurer über mich zu beschweren. Wie konnten Sie nur so hinterhältig sein, wo Sie doch wissen, in welcher stressigen Situation ich mich derzeit befunden habe.

    Frau Nickel: „Meine liebe Frau Lustig, ich bin erschüttert über Ihren Ton. Wissen Sie nicht, wie man sich Vorgesetzten gegenüber respektvoll verhält?“

    Frau Lustig (streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht): „Tut mir leid, Frau Nickel, aber Sie machen es mir nicht gerade leicht. Ich hatte doch wirklich schon genug Stress wegen des Umzugs. Sie könnten ruhig etwas verständnisvoller mir gegenüber sein.“

    Frau Nickel: „Können Sie Privates und Berufliches nicht trennen? Ich fordere von allen Mitarbeitern Professionalität ein, was die Gespräche mit den Kunden betrifft. Sie repräsentieren unser Unternehmen.“

    Frau Lustig: „Das weiß ich auch.“

    Frau Nickel : „Dann verhalten Sie sich auch dementsprechend und jammern Sie nicht herum. Sie werden mit Ihrer Einstellung nie Karriere machen.“

    Frau Lustig: „Das möchte ich auch gar nicht. Mir ist es wichtiger Familie zu gründen. Ich möchte lediglich meine Ausbildung als Industriekauffrau abschließen und dann meinen Freund heiraten, 2 Kinder bekommen und glücklich sein.“

    Frau Nickel: „Wenn ich Ihnen zuhöre, wird mir ganz anders.“

    Frau Lustig: „Denn wenn man glücklich ist, hat man es nicht nötig andere Menschen anzuschwärzen.“

    Frau Nickel : „Sie sind mir eine. Wer von uns beiden nimmt seinen Job denn nicht ernst?

    Bin ich schon mal zu spät zur Arbeit gekommen? Bin ich schon mal Kunden gegenüber unfreundlich geworden? Ich trage Verantwortung, auch für Sie und Ihr Verhalten.“

    Frau Lustig: „Warum haben Sie nicht zuerst mit mir darüber gesprochen?“

    Frau Nickel: „Was hätte ich denn mir Ihnen besprechen sollen, vielleicht wie man einen Wecker stellt?“

    Frau Lustig: „Haben Sie denn noch nie verschlafen?“

    Frau Nickel: „Nein.“

    Frau Lustig: „OK. Sorry. Das wird mir nicht nochmal passieren.“

    Frau Nickel: „Davon gehe ich mal aus, wenn Sie weiter für unsere Firma arbeiten möchten. Haben Sie schon mal etwas von einem Dress Code gehört?“

    Frau Lustig: „Ja.“

    Frau Nickel: „Also, das Gespräch mit Ihnen ist nicht besonders konstruktiv. Sie waren doch sonst immer so einsichtig. Warum kleiden Sie sich nicht etwas seriöser?“

    Frau Lustig: „Finden Sie meine Röcke zu kurz?“

    Frau Nickel: „Dazu muss ich nichts sagen.“

    Frau Lustig: „Ich wundere mich über Ihre Art mit anderen Menschen zu kommunizieren.“

    Frau Nickel: „Aber Sie wundern sich nicht darüber, dass die anderen Auszubildenden nicht mit Ihnen zusammen in die Pause gehen? Sie wundern sich nicht darüber, dass die anderen alle gemeinsam lernen? Sie wundern sich nicht darüber, dass Sie zu den anderen kaum Kontakt haben?“

    Frau Lustig: „ Die andern Azubis haben andere Interessen und Ziele. Ich komme besser mit Männern zurecht.“

    Frau Nickel: „ Frau Lustig, das glaube ich Ihnen sofort.“ (Sie schmunzelt und taxiert sie von oben bis unten)

    Frau Lustig: (Frau Lustig wird rot und geht mit hängenden Schultern zur Toilette)

    Frau Nickel (ruft ihr über den Flur nach): „Tja, aber nicht mehr mit Herrn Maurer.“

    Aufgabe

    Analysieren Sie den Dialog zwischen Frau Lustig und Frau Nickel unter Berücksichtigung der unten aufgeführten Fragestellungen:

    · Welche Gesprächsart liegt hier vor?

    · Um welche Kommunikationsebene handelt es sich hier?

    · Welche Grundlagen einer erfolgreichen Gesprächsführung hat Frau Lustig nicht beachtet?

    · Welche Fragestellungen werden hier verwandt und zu welchem Ergebnis führen diese?

    · Hätte Frau Lustig eine clevere Gesprächsstrategie verfolgen können? Wenn ja, wie?

    · Hat das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun hier seine Berechtigung?

    · Können Sie ein Axiom von Watzlawick auf dieses Gespräch beziehen?

    · Welche Gründe können Sie sich vorstellen, dass Frau Nickel stellenweise so unkontrolliert reagiert.