Beiträge von Grasham

    Guten Tag zusammen,


    kurz zu mir:
    Ich besuche aktuell ein Abendgymnasium in Niedersachsen, bin dort Schülersprecher und schon stolze 33 Jahre alt. Ich bin im zweiten Halbjahr der Qualifikationsphase und plane demnach mein Abitur für 2019 :)


    Das Problem:


    An unserer Schule gibt es in der Schulordnung eine Klausel bezüglich Fehlzeiten welche besagt, dass Fehlzeiten JEGLICHER Art ab einer bestimmten Häufung zu Punktabzug in der mündlichen Note führen.
    Das bedeutet eben auch, dass attestierte Fehlzeiten gezählt werden sowie vom Arbeitgeber bescheinigte betriebliche Einsätze.


    Jetzt bin ich seit Winter 2016 nahezu pausenlos (chronisch) krank und fehle immer mal wieder einzelne Tage bis zu ganzen Wochen. Das summiert sich natürlich. Ich habe für alle angefallen Fehlstunden ein ärztliches Attest und die Schule ist über mein Krankenbild informiert.


    Im Fach Biologie zum Beispiel stehe ich aktuell auf 12 Punkten mündlich wurde aber bereits darauf hingewiesen, dass natürlich Punkte abgezogen werden müssen. Eben auf Grund der Regelung.


    Mir stellt sich jetzt die Frage inwieweit eine solche Regelung aber überhaupt zulässig ist.
    Wir sprechen hier davon, dass meine mündliche Biologienote um bis zu 4-5 Punkte gemindert werden soll.


    Die zuständige Lehrerin hat mir bereits ein Referat zum Ausgleich angeboten, welches ich auch halten werden aber das Problem besteht weiterhin... mir werden von erbrachten Leistungen Punkte abgezogen für nicht selbstzuverantwortendes Fehlen. Auch denk ich sind die 12 Punkte auf denen ich aktuell stehe ein Zeichen dafür, dass meine Lehrerin durchaus in der Lage ist meine Leistungen zu bewerten. Es kann also nicht davon gesprochen werden, dass ich nicht oft genug am Unterricht teilnähme oder mich nicht beteilige wenn ich anwesend bin.


    Das Problem betrifft natürlich nicht nur mich sondern unsere gesamte Schülerschaft und auch unsere Koop-Schule, ein Tagesgymnasium.


    Ich hoffe an dieser Stelle ein wenig Klarheit für mich und alle anderer Schüler schaffen zu können und würde mich über fundierte Antworten sehr freuen.




    Mit freundlichen Grüßen


    Grasham

    Moin moin,


    als Abendschüler bin ich glaub ich in der richtigen Position hier meinen Senf zu abzugeben.
    Ich besuche aktuell das zweite Halbjahr der Qualifikationsphase und mache demnach nächstes Jahr mein Abitur.


    Zum Fernstudium kann ich recht wenig sagen aber die sich, aus meiner Sicht, ergebenden Vor- und Nachteile des Abendgymnsiums kenn ich umso besser.


    Der größte Vorteil den ich sehe ist der zeitlich festgesetzte Rahmen an dem du dich von Montag bis Freitag mit Schule beschäftigen musst. Mir persönlich ist es lieber ich muss in den Unterricht gehen als mich zu Hause selbst motivieren zu müssen.
    Auch sehe ich mich selbst als einen Menschen der durch Frontalunterricht, also dem Lehrer der vorne was erklärt, besser lernt als allein in seinem Kämmerchen.


    Darüber hinaus besteht die Möglichkeit innerhalb der Klassen und Kurse Lerngruppen zu bilden und so nicht allein vor schwierigen Aufgaben stehen zu müssen. Ich bevorzuge den direkten Austausch mit Menschen ohne Hilfsmittel wie Skype oder ähnlichem weshalb eine "reale" Klasse mir sehr entgegen kommt.


    Abgesehen davon haben wir bei uns am Agy allerdings nur eine sehr kleine Auswahl an Fächern, welche angeboten werden.
    Unterricht ist bei uns täglich von 16:45 bis 21:35, das entspricht 3 Blöcken à je 90 Minuten. Da wir Fächer wie Englisch, Mathe, Deutsch, eine Naturwissenschaft und eine Gesellschatfswissenschaft mit ins Abitur nehmen müssen (je zwei Blöcke in der Woche) ist der Großteil der Stunden bereits voll. Dazu kommt im Regefall noch eine zweite Fremdsprache (zwei Blöcke) und an unserer Schule kann man ab der Q-Phase zusätzlich noch Informatik oder Psychologie belegen was dann auch jeweils einen Block in der Woche ausmacht.


    Fächer wie Musik und Kunst werden gar nicht angeboten. Desweiteren laufen bei uns Gesellschaftswissenschaften und einige der Naturwissenschaften parallel was bedeutet, dass wir zum Beispiel ein naturwissenschaftliches Profil mit Biologie und Physik als Leistungskursen nicht angeboten bekommen können.


    Hier in Niedersachsen wird der Besuch des Agys darüber hinaus erst ab dem 2. Schuljahr mit BaföG gefördert. Fast ausnahmslos alle von uns sind in der Einführungsphase, dem ersten Schuljahr, also nebenbei arbeiten gegangen. Ein Teil von uns tut dies auch jetzt noch.
    Sicher mag man auch nebst einem Fernstudium, welches man in manchen Fällen sogar noch bezahlen muss, arbeiten müssen aber das lässt sich meist besser mit den Arbeitszeiten vereinbaren.


    Die Entscheidung hängt, meines Erachtens nach, also ganz klar davon ab wie du zeitlich aufgestellt bist, wie gut du dich selbst motivieren kannst und was für ein Lerntyp du bist.
    Stell dich auf jeden Fall darauf ein, dass beide Optionen sicher nicht leicht werden wenn du nebenbei arbeiten musst. Machbar ist es aber definitiv.


    Ich hoffe, dass ich dir damit ein wenig weiterhelfen konnte.
    Sollten noch Fragen offen sein dann nur immer her damit ;)


    MfG
    Grasham