Erfolg trotz schlechter Noten

  • Hey ich muss echt sagen, dass ich es mega unfair finde, wenn man selbst 4h/Tag lernt und dennoch eine 4 schreibt, andere gar nicht lernen und eine 1-2 schreiben.


    Kann man später trotz sag ich mal Lerndefizite oder Faulheit etwas im Leben erreichen?


    Kann ja sein dass der schlechte Schüler 1000x sympathischer ist als der schlaue, der sich nicht mal traut mit anderen zu reden.

  • Ich kenne deine Problematik, Merl.


    Ein Tipp: Teile dir den Lernstoff ein, lerne nicht alles auf einmal sondern in Häppchen, mach zwischen den Lernphasen einfach mal ne Pause. In der Pause mache einen Spaziergang und lüfte den Raum in dem du lernst.
    Du wirst am besten wissen, wann du dir den Stoff in den Schädel prügeln musst. In so einer Phase ist eine Pause gut. Trink auch möglist was, sonst ist das Lernen noch trockener als der Stoff, den du lernst.
    Fang auch nicht erst einen Tag vor ner Arbeit an zu lernen sondern schon so lange wie möglich vorher: Kannst so bei Fragen den Lehrer noch mal ansprechen und dann bekommst du die Dinge in Ruhe erklärt und der Lehrer regt sich nicht auf, wenn der x-te in der letzen Stunde vor der Arbeit mit ner Frage ankommt.
    Und ganz wichtig den Stoff auch immer wiederholen (Lehrer geben deswegen Hausaufgaben, damit die Schüler sich intensiver mit dem Stoff auseinandersetzen. Die Hausaufgaben sind also nicht als Schikane zu verstehen ;) )

  • Ja, dein Problem gibt es öfters. Dass andere nur weil sie gut sind und nichts lernen faul sind halte ich für falsch. Der Grund, warum die Anderen eventuell besser sind als du könnte auch an den unterschiedlichen Lerntypen liegen (Übersicht der unterschiedlichen Lerntypen). Wenn jemand nun am besten durch hören lernt hat er also, wenn er dem Unterricht aufmerksam folgt, den anderen gegenüber einen Vorteil.


    Ich würde dir raten, mal neue Lernmethoden auszuprobieren, um die beste Methode für dich zu finden. Hast du eine Methode für dich gefunden, sollten sich auch die Noten verbessern. Bei uns an der Schule gab es eine Art "Lerncoaching", bei dem man seinen Lerntypen durch diverse Tests herausfinden konnte.

  • Nehm dir bitte trotzdem kein Beispiel daran.

    Nehmen wir es mal anders: Konzentriere dich nicht zu stark auf die Schule. Bildung ist wirklich, klar, keine Frage, jedoch solltest du auch deine persönlichen Interessen gut ausbilden können. Es gibt Leute, wie Ben Pasternak, der CEO von Flogg, Inc. --> Ben Pasternak - Wie dieser 16-Jährige zum jüngsten Startup-Millionär der Welt wurde


    In BW wurde vor einigen Monaten ein neuer Bildungsplan eingeführt (da komme ich leider nicht mehr rein, ich laufe aus.), wo man auf jeden Schüler indviduell eingeht und in einzelnen Fächern verschiedene Bildungsstufen abgeschlossen werden können. Wenn du z. B. in Deutsch sehr gut bist, kannst du dort das Level eines Gymnasiasten haben, in Naturwissenschaft aber z. B. nur eine Realschulreife. Es gibt keine klassischen Noten mehr und du wirst einzeln bewertet, ganz nach deinen Kompetenzen. Das finde ich sehr gut.

  • Ich würde auf die meisten internationalen Milliardäre, insbesondere auch der Startup Milliardäre, nicht zu viel achten.
    In Deutschland ist so eine Startupkultur wie z.B. in den USA aktuell undenkbar.
    Um einen kleinen Kredit als neues Unternehmen zu bekommen müssen unglaublich viele Kriterien erfüllt sein, Papierkram ausgefüllt werden, Businesspläne vorgelegt werden.
    In den USA ist z.B. im IT Bereich viel mehr Risikoinvestement angesagt. Da werden Millionen auf verschiedene Startups gestreut. Wenn eins zündet haben sich alle Investitionen tausendfach gelohnt. In Deutschland ist sowas seeeeeeeeeeeeeehr unwahrscheinlich. Da muss schon DIE IDEE vorliegen und dann wird man eher aufgekauft als finanziert. Nimmt man Kaufgebote nicht an wird man von den großen der Branche in die Insolvenz getrieben, die sitzen nämlich oft auch am Drücker was neues Kapital angeht.


    Schau dass deine Noten besser werden, diese sind sehr wichtig für den ersten Eindruck. Hab ich 30 Bewerber auf eine Stelle lade ich eh erstmal nur die besten ein. Wenn das 5-10 sind wird schon einer dabei sein der kein Egoarsch ist und gut in mein Unternehmen passt. Die mit einem 3-4er Schnitt ziehen da eher den kürzeren, da sie oft gar nicht in die engere Auswahl kommen. Hört sich zwar hart an, die Chance jemanden zu bekommen der fachlich top ist, ist im guten Notenbereich wahrscheinlicher.

  • Papier macht aber keinen Unterricht, den machen Lehrer und Klassen. Und neue Lehrer und Klassen einzuführen geht halt um einiges langsamer, als Papier durch den Drucker zu jagen und Bildungsplan drüberzuschreiben.

    Die Klassen sind bei entsprechender Raumsituation und genügend Lehrern schnell da, insbesondere dann wenn der Bedarf sehr hoch ist. Auch Lehrer können schnell eingestellt werden, wenn der Bedarf da ist. Einige Bundesländer gehen für neue Lehrer sogar im deutschsprachigem Ausland "shoppen", weil nicht genügend Lehrer in D vorhanden sind.

  • Die Klassen sind bei entsprechender Raumsituation und genügend Lehrern schnell da,

    Das sehe ich aber ganz anders. Lehrer können überhaupt nicht schnell von jetzt auf gleich eingestellt werden, vorausgesetzt natürlich, dass der Begriff Lehrer für jemanden gilt, der das studiert hat und nicht damit jemand gemeint ist, der nur vor der Klasse steht. Es braucht ca. 7 Jahre bis zum Lehramt. Vor der Flüchtlingswelle waren Nachfrage und Angebot aufeinander eingepegelt. Warum gehen wohl die Bundesländer sogar im deutschsprachigen Raum "shoppen"? Die jetzige (kurzfristige) Nachfrage übersteigt das Angebot. Lehrer schüttelst du nicht eben so mal von den Bäumen.

  • Das sehe ich aber ganz anders. Lehrer können überhaupt nicht schnell von jetzt auf gleich eingestellt werden, vorausgesetzt natürlich, dass der Begriff Lehrer für jemanden gilt, der das studiert hat und nicht damit jemand gemeint ist, der nur vor der Klasse steht. Es braucht ca. 7 Jahre bis zum Lehramt. Vor der Flüchtlingswelle waren Nachfrage und Angebot aufeinander eingepegelt. Warum gehen wohl die Bundesländer sogar im deutschsprachigen Raum "shoppen"? Die jetzige (kurzfristige) Nachfrage übersteigt das Angebot. Lehrer schüttelst du nicht eben so mal von den Bäumen.

    Nun es gibt in einigen Bereichen massig Quereinsteiger, Studierte und eben auch Meister.
    Zum eingepegelt. In den Kommenden Jahren gehen nicht gerade wenige Lehrer in Rente/Pension, die freien Stellen müssen aufgefüllt werden. Gerade weil Inklusion ja gefordert wird.
    In einigen Klassen ist die Heterogenität riesig, da sind zwei Lehrer besser wie einer um alle gerecht zu fordern und zu fördern.


    Allerdings hat diese Diskussion nicht unbedingt etwas mit dem Thema von Merl zu tun.

  • In den Kommenden Jahren gehen nicht gerade wenige Lehrer in Rente/Pension, die freien Stellen müssen aufgefüllt werden. Gerade weil Inklusion ja gefordert wird.


    Es gehen ständig nicht gerade wenig Lehrer in den kommenden Jahren in Rente/Pension. Die freien Stellen müssen ständig aufgefüllt werden. Dieses Argument gibt es seit Jahrzehnten. Es zieht nicht mehr.


    Das einzige was in Bezug auf die Anzahl der Lehrer im Dienst zählt, ist die Frage, wer das bezahlt. Es geht um Geld. Jahrelang ist an der Bildung gespart worden, nicht nur an den Schulen (die aussehen wie Sau), auch am Personal. Lehrer werden nicht mehr verbeamtet, sie werden angestellt, das auch noch befristet und in nicht wenigen Ländern sogar nur für 11 Monate, damit sie in den Sommerferien hartzen dürfen. Wenn man das mit 11 Lehrern macht, kriegt man einen kostenneutral, so die Milchmädchenrechnung.


    Und du wunderst dich, wieso keiner da ist, wenn man welche braucht?


    Wenn Inklusion tatsächlich gewollt wäre, hätte man nicht die Experten für diese Kinder in die Wüste geschickt. Inklusion ist eine willkommene Gelegenheit gewesen, unter einem schön sozial glänzenden Mäntelchen noch mehr Geld aus dem Schulsystem zu kürzen. Das als Argument zu verkaufen, dass jetzt mehr Lehrer kommen werden, ist der Hohn in Tüten.

  • @Silberfeil:
    Du hast in einigem Recht, aber auch Unrecht.


    Zur Verbeamtung: es kommt aufs Bundesland an: Westen verbeamtet ehrer als der Osten, Süden eher als der Norden.


    Das System Inklusion ist an sich nicht schlecht gedacht. Die Förderschulen haben durch aus auch ihren berechtigten Platz im Bildungssystem. Viele Eltern fordern auch, diese Schulen zu erhalten, weil ihre Kinder dort nicht durch das Raster fallen und die Klassen kleiner sind als an den Regelschulen. Und außerdem sind dort die Lehrer speziell geschult und ausgebildet.
    Die Lehrer der Regelschulen, die jetzt die Inklusion und die Beschulung der Migranten und Flüchtlinge übernehmen, können nur begrenzt beides schultern, sie brauchen Unterstützung und die Gelder für entsprechende Stellen müssen auch vorhanden sein.


    Zur Finanzierung: Ich sprach oben vom Geld, nun ist es inzwischen so, dass einige Bundesländer bereits in ihren Nachtragshaushalten Gelder für die Schulen beschlossen haben.


    Aber alles in allem werden wir abwarten müssen, um zu sehen, wie sich alles weiter entwickelt.

  • Und genau auf diesen letzten Satz hab ich ja gewartet. Das ist nämlich die Taktik der Politik: Warten wir mal, wie sich alles weiter entwickelt. Bloß nicht präventiv oder gar vorausschauend aktiv werden, sondern bestenfalls immer mal ein wenig nachsteuern, bis das Gejammer der Eltern, Lehrer und Schulen wieder unter ein erträgliches Höchstmaß gefallen ist.


    Danke, nein.


    Eltern fordern den Erhalt der Förderschulen nämlich auch erst, seit sie auf eigene Kosten gerafft haben, dass die Regelschulen für die Förderschüler gar nicht ausgerüstet sind. Davor haben sie auf die Bildungspolitiker gehört, die ihnen Inklusion so verkauft haben, wie sie ihnen in den Kram gepasst hat. Als pädagogisches Paradies zum Nulltarif. Nur, das Gegenteil von "gut" ist nicht "schlecht", sondern schon "gut gemeint". Oder in deiner Sprache halt "nicht schlecht gedacht". Schönfärberei at its best.


    Was die Verbeamtung angeht: Ich arbeite im Südwesten. Mehr brauch ich dazu nicht zu sagen.


    @Merl: Es gibt einen ganz einfachen ökonomischen Grundsatz: Von nichts kommt nichts. Wenn es einen Weg gäbe, "trotz Lerndefiziten oder Faulheit im Leben etwas zu erreichen", wir würden da alle langlaufen. Wir könnten Schule abschaffen und 24/7 Party machen. Das ist immer noch keine Garantie, es mit gutem Abschluss geschafft zu haben. Aber ein solcher ist auf dem Weg dahin hilfreich, immer noch.

  • Silberfeil, wir können in bestimmten Bereichen präventiv vorgehen, aber nicht in allen.


    Abwarten ist an sich auch nichts verwerfliches, weil wir nun mal nicht alles berücksichtigen können und im Berufstätigkeit in einer Hierarchie zu tun haben, was die von oben uns mitteilen. Es sei denn, man ist selbstständig und somit sein eigener Boss.


    Evtl. wird sich im Südwesten auch noch was tun, damit Geld für die Schulen locker wird, aber diese Entscheidung liegt bei der Komune oder der Bezierksregierung oder noch höher.


    Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass es besser wird.

  • Jade, Abwarten ist seit Jahrzehnten der modus operandi der politischen Kaste quer durch alle Parteien, quer durch alle föderalen Strukturen dieses Landes. Unsere Entscheidungsträger werden regelmäßig überrollt von den Ereignissen aus Fukushima, Griechenland, Syrien, nur um die ganz großen Themen zu nennen. Es wird nur noch reagiert, aber nicht mehr agiert. Politikinhalte werden nicht mehr vorbereitet, sie werden nur noch nachgebessert. Der Bürger ist Beta-Tester seiner eigenen Mandatsträger.


    Ich hab kein Vertrauen mehr in die Hierarchie. Mein AG duckt sich weg, wenn der Zustrom an Flüchtlingskindern unsere Klassenstärken weit über die Klassenmesszahl treiben. Warum können Klassen mit über 30 Kindern nicht geteilt werden? Warum muss man Flüchtlingskinder nach Alter in Klassenstufen einschulen, ungeachtet ihrer bisherigen schulischen Karriere? Was für einen Sinn hat es, kriegstraumatisierte Kinder, die am Wandertag auf einem Pfad durch eine Brombeerhecke unvermittelt in Tränen ausbrechen (weil sie Minen an der Engstelle befürchten) und die nie eine Schule von innen gesehen haben (geschweige denn einen Buchstaben kennen oder zählen können), zwangsweise in einer Regelklasse einzuschulen? Wieso wird das gemacht?


    Ich bin kein Sonderpädagoge, kein Psychotherapeut und erst recht kein Psychiater. Mein AG hat eigentlich eine Fürsorgepflicht gegenüber mir und meinen Kollegen. Dennoch stehen wir alle vor der Überlastungsklage, weil das Personal, das wir kriegen können, sind "pädagogische Fachkräfte", sprich Leute, die "mal irgendwas mit Kindern gemacht haben". Oftmals Mütter, die das Elend nicht mehr sehen können und "sich kümmern wollen".


    Wo sind sie, die Übersetzer, die Schulsozialarbeiter, die Lehrer, die Sonderpädagogen spezialisiert im emotional-sozial oder lernbehinderten Bereich? Nicht da. Geld übersetzt keinen Wortschwall auf Farsi. Jetzt ist es für Geld ein bisschen spät. So zur Sinnhaftigkeit von reaktivem Handeln.

  • Ein Schulleiter,der sich kümmert, sorgt dafür, dass die betreffenden Schüler bei erkennen der Differenzen in entsprechende Klassen kommen.
    Dieses Glück haben leider nicht alle Kollegien, da gebe ich dir völlig recht Silberpfeil.
    Die TU München hat eine entsprechende Studie veröffentlicht und fordert eine bessere Differenzierung der Migranten und Flüchtlinge.
    Trägheit ist allerdings auch ein Markenzeichen der Entscheider in den sehr hohen Ebenen, deshalb bleibt dem Menschen nichts übrig als zu warten oder im Kleinen etwas zu bewegen.

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