Was ist ein Mensch wert?

  • Hi,
    ich bin es mal wieder mit einer meiner schönen philosophischen Fragen. Das Facht hat's mir einfach angetan. ^^


    Wie würdet ihr den ideellen Wert eines Menschen formulieren? Egal ob kurz oder lang.


    Habe neulich folgendes gefunden


    Zitat

    Eine deutsche Studie errechnete 1,72 Millionen Euro für einen beschäftigten Mann, 1,43 Millionen Euro für eine beschäftigte Frau und 1,22 Millionen Euro für einen männlichen Arbeiter.


    Bei einer repräsentativen Befragung von 1002 Deutschen antwortete auf die Frage, ob sie bereit wären, für eine Million Euro ein Jahr früher zu sterben, jeder fünfte mit "Ja". Mit steigendem Lebensalter sank die Bereitschaft für diesen Tauschhandel.

    Ergo man lernt das Leben erst später zu schätzen? Oder wie fasst ihr das auf?

  • Ein Menschenleben ist so viel wert, wie der Mensch ihn selbst Wert schätzt und lebt. Natürlich hat man mit 90 oder 80 viele Schwächen und da ist oftmals der Tod eine Befreiung bei all dem Leid. Demenz etc sind alles meines Erachtens nach schlimme Krankheiten, die belastend für einen sein können. Natürlich auch herzkrankheiten und mehr. Da wär mir es auch wert, statt 80 nur 79 zu werden für eine Million. Denn mit dieser Million kann ich Dinge machen und nehme schöne Erinnerungen mit. Urlaub etc. Man kann sich einiges leisten und aufbauen.


    Ich persönlich würde vor meinem Tod im Sterbebett behaupten können, dass dieser Weg, den ich gegangen bin, mein Ziel war und ich schöne Erinnerungen mitnehmen kann. Das ist das Wichtigste für mich persönlich. Etwas zu erleben und Erinnerungen zu haben. Materielles wird vergänglich.


    Sollte ich aber mit 80 etc noch gesund sein, würde ich nicht gehen wollen, erst dann, wenn ich krank bin / wär.


    Das Leben schätzt man natürlich erst mit zunehmenden Alter. Mit 16 geht man anders durchs Leben als mit 30. Man denkt sich mit 16 "Ach Scheiß auf das Leben und Gesundheit" und raucht und mehr. Mit 30 hätte man es gerne anders gemacht, weil man erst dann das Leben schätzt . (Sind natürlich nur Beispiele, kann natürlich auch früher sein oder später, nur dass man das Prinzip versteht).


    Ich dennoch für mein Teil kann nur sagen, dass wenn ich schlapp bin und mein Alltag gleich wird jeden Tag und ich nichts mehr machen kann, dass ich mich von meinem Leben verabschieden könnte. Was bringt einem das zu leben, aber nicht die Welt zu sehen und was zu erleben?


    Genauso bin ich ein Kandidat davon, der immer sagt, wenn mich nur noch Maschinen am Leben halten könnten und es ohne nie wieder gehen würde, dass man die Maschinen abstellen könnte. Damit wär ich von meinem Leid frei.


    Aber Geld ist nicht die Bestimmung fürs Leben. Gesundheit ist unbezahlbar und das Beste was einem passieren kann, sodass man sich jeden Morgen dafür bedanken sollte, dass man gesund ist. Materielle Dinge sind da nur Nebensache gegen.


    Beides zusammen ist natürlich eine große Nummer und man hat dann echt großen Glück.


    Ich würde dennoch im gesunden, glücklichen Zustand niemals mein Leben für Geld hergeben, wenn es in meinem jungen alter trifft.

  • Experten errechneten: So viel Euro ist ein Mensch wert - Aus aller Welt - Hamburger Abendblatt


    So wie ich das hier rauslesen kann wird zumindest in diesem Falle eine Hochrechnung der verschiedenen Organteile anhand der medizinischen Notwendigkeit ermittelt.
    Solche Faktoren mit einzubeziehen ist durchaus ziemlich abnormal, krank genug, dass es Leute gibt, die überhaupt solche Studien aufstellen. Jeder Mensch ist ein lebendes Individuum, keiner gleicht exakt dem Anderen. Jeder hat seine Schwächen aber natürlich auch seine Stärken. Deshalb stößt die oben genannte Studie bei mir auf völlige Unverständniskeit.


    Aber interessant ist das Thema irgendwie schon. Besonders der zuletzt zitierte Satz. Demnach würden jüngere Leute für 1 Mio. Euro ihr Leben um ein Jahr verkürzen lassen, hingegen ältere das Angebot ablehnen. Afaik lernt man erst im zunehmenden Alter (zumindest bei körperlichen Wohlbefinden) das Leben zu wertschätzen.

  • Korrekt, bei der von mir verlinkten Studie waren beeinflussende Faktoren nebst dem reinen Organwert jedoch auch vom Körper produzierbare und verkäufliche Sachen.
    Das ist genau das, was die Studie in meiner Sicht so abwertend macht, man bewertet eben auch hochgerechnet die Muttermilch, Zellen,..

  • Ich finde eine solche Studie absolut legitim, schließlich zeigt sie den Wert des Menschens allein aus einem objektiven Blickwinkel und dennoch kommt man auf einen gewaltigen Wert.
    Dass Muttermilch, Stammzellen, Spermien und Eizellen übern Tisch gehen ist nichts neues und mMn. auch nicht verwerflich.

  • Muss man eben klar zwischen menschlicher- und medizinischer/objektiver Sicht unterscheiden.
    Dass es aus medizinischer Sicht legitim ist, wage ich nicht zu bezweifeln, für mich aus menschlicher Sicht ist es aber einfach etwas komisch (sich mit dem Gedanken anfreunden zu müssen).


    Gut, auch wieder Ansichtssache. Gibt genügend Länder, wo Leute mit genug Geld bei einer Organtransplantation bevorzugt werden (Stichpunkt Organhandel). Stellt sich auch wieder die Frage, ob es
    Moralisch untragbar oder akzeptabel ist. Für mich das erste.

  • Ich rede nicht von Organhandel, sondern von „kleineren“ Sachen. Bei Muttermilch oder Gameten wird niemand geschädigt, dementsprechend finde ich das in Ordnung. Mit meiner Moral kann ich eine Gametenspende oder sogar einen Verkauf nicht vereinbaren, schließlich möchte ich keine Kinder, von denen ich nichts weiß.

  • Meiner meinung nach nicht definierbar..
    Kann auch sein das ich die Frage falsch verstehe, aber wenn es nachir ginge, sollte jeder Mensch für sich selbst behaupten was er Wert ist, ob er krank ist oder gesund..
    Solche Sachen kann man einfach nicht definieren, es gibt immer welche die aus der Reihe tanzen und nicht mit dem Strom schwimmen.. Wenn jemand mal anders ist, wird er nicht mehr als normal bezeichnet..


    Wenn ihr in einer Gruppe seit und lacht ist das völlig normal für aussenstehende..sobald ihr aber alleine meinet wegen im Restaurant sitzt und aufeinmal lacht, weil ihr ein witzigen Gedanken habt o.ä seit ihr nicht mehr normal für die Aussenstehende..


    auch wenn es hier gar nicht drum ging, ssolltet ihr euch trotzdem mal fragen was ist für euch "Normal"?

  • "Der Preis eines Menschen lässt sich also durch ganz verschiedene Methoden und Ansätze berechnen. Zu demselben Ergebnis kommen sie allerdings nicht. Nur eines wird klar: Die Menschen sind nicht gleich viel wert. Ein älterer Mensch ist weniger wert als ein junger. Ein Sozialschwacher weniger als ein Reicher. Ein Kranker weniger als ein Gesunder. Ein Europäer weniger als ein Amerikaner. Eine erschreckende Erkenntnis, die zurück bleibt nach dem Roadtrip zu den Meistern der Berechnungskünste."

    Would I rather be feared or loved?
    Easy, both.
    I want people to be afraid of how much they love me.
    -Michael Scott

  • Hallo allseits.


    Es verwirrt mich, daß dieser Strang unter "Philosophie" (!) untergebracht wurde und nicht unter "Smalltalk".


    Der Wert eines Menschen ist keinerlei finanzieller Erwägung, geschweige denn Einschätzung unterworfen, oder für sie offen.
    Daß aus finanziellen Erwägungen her menschliche Werte ignoriert oder mißbraucht werden können, hat damit nichts zu tun.


    Auch der "wirtschaftlicher Gegenwert" eines Arbeitslebens hat mit der Frage nach dem menschlichen Wert nicht das geringste zu tun.


    Genauso Überlegungen zur "Materialausschlachtung" der Menschen-Bestandteile. Genausowenig Überlegungen zur maschinenähnlichen Produktion von Sperma, Milch, Urin, etc. etc. etc. etc.



    Der Inhalt der Beiträge, auch noch ausgerechnet unter "Philosophie" eingebracht, hat mich erschreckt, wenn ich offen sein darf.


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